Ein Tipp: Der Autor Axel Hacke vermittelt auf großartige Weise mit Humor, Lebensweisheit und philosophischem Ideen auf den wilden Wellen des Ozeans des Lebens zu surfen. Aus seinem Buch “Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte” eine Passage zum “Durchheitern”.
Dort finde hier ganz viele Gemeinsamkeiten zum Yoga (die KursteilnehmerInnen letzten Winter werden sich erinnern). Mit Hinblick auf die aktuelle Weltpolitik sei wieder daran zu denken. Herr Hacke schreibt und bezieht sich auf Thomas Mann:
“Durchheitern ist ein schönes Wort. Es liest sich zuerst wie durchbraten, durchsetzen, durchdringen, durchhalten, durchmachen, durchsaufen.
Aber es ist anders, weil es nicht auf der ersten Silbe betont wird, also auf dem durch, sondern auf dem zweiten Wortteil. Durchheitern. Es stammt von Thomas Mann. In einem Brief, in dem es um seinen Doktor Faustus ging, ein wahrhaft nicht einfaches und absolut tragisches Werk, lese ich: »Die Sache ist schwer, düster, unheimlich, traurig wie das Leben, ja noch mehr so, als das Leben, da immer Idee und Kunst das Leben übertreffen und übertreiben. Um genießbar zu sein, bedarf die Geschichte der Durchheiterung, und dazu bedarf es der Heiterkeit. Aber die ist mir bisher ja auch in schlimmeren Zeiten nicht ausgegangen.« (…)
Ist das nur eine Erzählweise? Das ist es auch. Aber es ist mehr, es ist eben eine Haltung dem Pathetischen, Tragischen, ja, der Leben gegenüber. Wenn man etwas heiter erzählt, das an sich nicht heiter zu sein scheint, dann leugnet man nicht das Traurige, Finstere, Existenziell-Fürchterliche, das im Erzählten stecken mag, man relativiert es nicht einmal. Aber man macht es auf eine bessere Art und Weise zugänglich, man schafft ein anderes Bild, ja, man malt überhaupt erst das ganze Bild. Denn allein mit tiefem Ernst ist das Leben nun mal nicht zu fassen. Besser, man durchheitert es.”
Ich wünsche uns allen Erfolg beim Ausprobieren.


